Welche Aufgaben erwarten mich?
Als Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse stehst du vor einer sehr spannenden und abwechslungsreichen Aufgabenpalette. In der Praxis können sich deine tatsächlichen Aufgaben je nach Ausbildungsbetrieb unterscheiden. Hier mal eine Liste an Beispielen, die dich erwarten können:
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Prozesse analysieren und optimieren
Einer deiner Hauptaufgabenbereiche wird die Analyse von Betriebs- und Produktionsprozessen sein. Du wirst dich mit den Abläufen in Unternehmen auseinandersetzen, sie bewerten und nach Möglichkeiten zur Verbesserung suchen. Dabei stehst du vor der Herausforderung, die passenden Werkzeuge zur Prozessoptimierung auszuwählen.
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Mit Daten Verbesserungen erzielen
Du nutzt die Daten, um Arbeits- und Geschäftsprozesse sowie digitale Geschäftsmodelle zu optimieren. Du prüfst die Qualität der Daten und schlägst Maßnahmen zur Verbesserung vor, wenn sie nicht den Erwartungen entsprechen. Dabei wendest du analytische, statistische und mathematische Verfahren und Modelle an und arbeitest mit Programmiersprachen und speziellen Werkzeugen.
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Datenschutz und Datensicherheit
Schließlich bist du auch für den Schutz der Daten zuständig. Du arbeitest eng mit Datenschutzbeauftragten zusammen und stellst sicher, dass alle digitalen Prozesse den Datenschutzbestimmungen entsprechen. Du entwickelst Konzepte für Benutzer, Zugriffsrechte, Datenhaltung und Datensicherung und setzt dich für Datensparsamkeit und Datensicherheit ein.
Grundsätzlich liegt der Schwerpunkt auf der Arbeit mit Daten und der Optimierung von Prozessen durch datengetriebene Entscheidungen.
Welche Anforderungen muss ich erfüllen?
Die meisten Auszubildenden haben die Hochschulreife absolviert, bevor sie ihre Ausbildung angetreten haben. Als Empfehlung solltest du mindestens einen guten Realschulabschluss mitbringen. Allerdings kannst du es auch mit einem Hauptschulabschluss schaffen.
2021 gab es 276 Menschen, die diese Ausbildung begonnen haben (Quelle: BIBB):
- 174 mit Hochschulreife
- 81 mit mittlerem Bildungsabschluss
- 9 mit Hauptschulabschluss
- 3 ohne Hauptschulabschluss
- 9 Sonstiges (bspw. Abschluss im Ausland)
Man sieht also: tendenziell werden mehr Leute genommen, die ihre (Fach-)Hochschulreife gemacht haben, aber auch mit Mittlerer Reife ist es gut möglich, einen Ausbildungsplatz zu bekommen.
Welche Kenntnisse brauche ich?
Die Ausbildung ist dazu da, um dir alle relevanten Kenntnisse beizubringen. Allerdings solltest du in folgenden Schulfächern gute Noten und Kenntnisse mitbringen:
- Informatik
- Englisch
- Mathematik
Gerade Englisch ist ein wichtiger Bestandteil deines Arbeitslebens, da viele technische Dokumentationen und ein Großteil der IT-Community auf der englischen Sprache basiert. Hier solltest du ein gutes Textverständnis mitbringen. Mathematik spielt ebenfalls eine wichtige Rolle, besonders bei der Datenanalyse und statistischen Auswertungen.
Idealerweise hast du ein Interesse daran, Probleme zu durchdenken und diese anschließend zu lösen. Ebenfalls kannst du während deiner Ausbildung Kontakt mit Kunden haben, weswegen Kundenfreundlichkeit und Serviceorientierung ebenfalls wichtige Ausprägungen eines Fachinformatikers sind.
Wie sieht der Arbeitsalltag aus?
Als Hauptaktivität steht die Arbeit mit Daten und die Optimierung von Prozessen im Vordergrund. Es ist gut möglich, dass du im Rahmen von agilen Projektmanagementmethoden wie Scrum oder Kanban arbeitest. Diese geben dir einen Rahmen für die Entwicklung, indem du dich mit der Planung der einzelnen Aufgaben sowie mit der Bewertung der Arbeitsergebnisse beschäftigst.
Ein weiterer Aspekt kann der Kundensupport sein, bei welchem du unterschiedliche Fragen der Kunden auf verschiedenen technischen Ebenen erklärst. Hier kommt dann vor allem das Troubleshooting und Debugging zum Tragen, worin du beauftragt wirst, einen Fehler im System zu finden, die Ursache zu klären und anschließend diesen Fehler zu beheben.
Der Tagesablauf ist sehr individuell und bei jedem einzelnen Ausbildungsbetrieb unterschiedlich.
Wie hoch ist das Gehalt nach der Ausbildung?
Mittlerweile sind Einstiegsgehälter für diese Fachrichtung zwischen 35.000 EUR und 42.000 EUR realistisch, dein Gehalt hängt allerdings stark von der Branche, der Stadt und deinem konkreten Aufgabengebiet ab. Wenn du ins Berufsleben einsteigst, wird deine Berufsbezeichnung höchstwahrscheinlich nicht so wie dein Ausbildungsberuf lauten. Stattdessen beziehen die Titel sich konkret auf deine Aufgaben:
- IT-Berater
- Data Analyst
- Data Engineer
- Datenschutzbeauftragter
Es kommt also ganz drauf an, mit welchen Technologien du dich innerhalb deiner Ausbildung beschäftigt hast. Im öffentlichen Dienst wird nach einem einheitlichen Tarifvertrag (TVöD für Bund und Kommunen, TV-L bei den Ländern) bezahlt. Nehmen wir als Beispiel den TV-L Tarif: Nach einer dreijährigen Ausbildung wirst du typischerweise in der Entgeltgruppe 6-9 eingruppiert, dort liegt das Grundgehalt bei 2.725,66 € (E6) bis 3.136,59 € (E9b), also 32.707,92 € bzw. 37.639,08 € pro Jahr.
Quelle: Entgelttabelle TV-L 2023
Welche Rolle spielt Mathematik?
In der Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse spielt Mathematik eine deutlich größere Rolle als in anderen IT-Berufen. Statistische Analysen, mathematische Modelle und datengetriebene Algorithmen gehören zum Arbeitsalltag. Ein gutes mathematisches Verständnis ist daher wichtig und hilfreich.
In der Berufsschule kann je nach Lehrplan der einzelnen Bundesländer mal mehr oder weniger von dir abverlangt werden. Mathematik kommt hier vor allem beim Umgang mit Zahlensystemen, statistischen Verfahren, bei der Kalkulation und beim Vergleich von Angeboten zum Tragen. Wenn du die Hochschulreife absolviert hast und Mathematik dir liegt, wird dieser Teil für dich gut machbar sein.
Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es?
Im Gegensatz zu Handwerksberufen kannst du hier keinen Meistertitel machen, stattdessen stehen dir aber unter anderem folgende Möglichkeiten zur Auswahl:
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Weiterbildungen im Rahmen des IT-Weiterbildungsprogramms
Die IHK bietet verschiedene Weiterbildungsprogramme an, die du nach deiner Ausbildung absolvieren kannst. Hier kannst du dich zum sogenannten "Operative Professional" und anschließend zum "Strategischen Professional" in unterschiedlichen Fachrichtungen weiterbilden.
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Weiterführendes Bachelor-Studium
Wenn du die Hochschulreife erworben hast, kannst du nach deiner Ausbildung noch ein Studium absolvieren, um deine Kenntnisse zu vertiefen. Studiengänge wie Data Science, Business Intelligence oder Wirtschaftsinformatik bieten sich an. Bei einigen Hochschulen kannst du dir sogar deine Erfahrung als Fachinformatiker anrechnen lassen, um so einige Module nicht belegen zu müssen.
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Herstellerspezifische Zertifizierungen
In der IT-Branche ist es sehr weit verbreitet, Zertifizierungen von Hardware- und Softwareanbietern zu absolvieren. Bekannte Beispiele sind Zertifikate im Bereich Data Analytics, Big Data Technologien sowie die Angebote der großen Cloud Anbieter wie Amazon (AWS), Microsoft (Azure) oder Google (GCP) um dich dort in verschiedensten Vertiefungen weiterzubilden.
Ebenfalls ist es wichtig, sich in der IT-Branche immer ausreichend Zeit zu nehmen, um sich eigenständig weiterzubilden um so auf dem aktuellsten Stand der Dinge zu bleiben. Gerade die IT ist eine sehr wechselhafte Branche mit ständig neuen Innovationen und Technologien, weswegen es wichtig ist sich einen guten Überblick über den Markt zu verschaffen und auf dem neuesten Stand zu bleiben, um wichtige Veränderungen im Blick zu behalten.
Welche Karrieremöglichkeiten gibt es?
Als Fachinformatiker bist du generell in einem sehr breiten Spektrum an IT-Aufgaben aufgestellt, was dich sehr flexibel in deiner zukünftigen Berufswahl macht. In der Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse konzentrierst du dich auf Aufgaben, die sich rund um Datenauswertung, Business Intelligence und Prozessoptimierung ergeben.
Demnach arbeiten Absolvierende dieser Ausbildung typischerweise zu Beginn als Data Analyst oder Business Analyst bei unterschiedlichsten Unternehmen in unterschiedlichsten Branchen. Ein möglicher Karriereschritt wäre hier ein Wechsel zum Data Scientist, Data Engineer oder in die IT-Projektleitung, wo du dich um die Steuerung und Durchführung von Daten-Projekten kümmerst.
Oftmals ist in Deutschland Karriere mit der Übernahme disziplinarischer Verantwortung verbunden: das heißt, dass du dich um Mitarbeiter kümmerst. Du wirst also Chef. In vielen amerikanischen Firmen, aber auch teilweise in deutschen Unternehmen, gibt es technische Karrierelaufbahnen, wo du aufsteigen kannst ohne personelle Verantwortung zu übernehmen, diese Unternehmen bleiben aber leider noch eine Ausnahme.
Welche Zukunftsaussichten hat der Beruf?
Fachkräfte in der IT werden seit Jahren händeringend gesucht, die Nachfrage ist aktuell höher als das Angebot. Besonders im Bereich Data Analytics und Big Data ist der Bedarf enorm gestiegen. Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse können in nahezu jeder Branche arbeiten, da mittlerweile jedes Unternehmen auf datengetriebene Entscheidungen setzen muss, um am Markt mithalten zu können.
Auch im Zuge weiterer Automatisierungen, beispielsweise durch künstliche Intelligenz und Machine Learning, wird dieser Beruf noch lange gefragt bleiben. Die Fähigkeit, Daten zu verstehen, zu analysieren und daraus Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Schlüsselkompetenz der Zukunft.
Mit den richtigen Qualifikationen und Erfahrungen kannst du in nahezu jeder Industrie einen Arbeitsplatz finden.
In welchen Branchen kann ich arbeiten?
Fachinformatiker für Daten- und Prozessanalyse sind in vielen Branchen gefragt. Das können IT-Dienstleister, Beratungsunternehmen oder spezialisierte Data-Analytics-Firmen sein. Ansonsten finden sich Einsatzmöglichkeiten in nahezu jeder Branche, die mit großen Datenmengen arbeitet. Vor allem im Bereich der Banken und Versicherungen, E-Commerce, Healthcare, bei großen Automobilherstellern oder in der Logistik wirst du als Daten-Spezialist arbeiten können. Ebenfalls bietet der öffentliche Sektor Stellen für Fachinformatiker an.